Personas diversifizieren

Bilder von Matthiew Henry und Samantha Hurley auf Burst

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Teilnehmende: Forschungs- & Entwicklungsteams

Vorgehen

Personas sind fiktive Charaktere, die verschiedene User-Gruppen repräsentieren und in der Regel aus Interviews mit realen Personen abgeleitet werden. Um ein umfassendes Bild der verschiedenen User-Gruppen und ihrer Bedürfnisse zu erhalten, sollte zunächst schon die Stichprobe für die Gespräche möglichst heterogen zusammengesetzt sein. Im Idealfall bilden die Personas das gesamte Spektrum von (potenziellen) User-Gruppen in ihrer Vielfalt ab.

Als Methode zur Diversifizierung hat es sich bewährt, zu jedem zentralen User-Bedürfnis mehrere alternative Personas mit unterschiedlichen demographischen Eigenschaften zu entwickeln. Die Reproduktion von Stereotypen lässt sich durch eine bewusste Kombination von Merkmalen vermeiden, die von verbreiteten Klischees (z.B. in Bezug auf bestimmte Diversitäts- und Berufsgruppen) abweicht. Dabei sollten sich die Personas natürlich in einem realistischen Rahmen bewegen und auch die Verschränkung von Diversitätsmerkmalen berücksichtigen: so kann eine Persona in Bezug auf einzelne Merkmale zu einer Minderheit in der Bevölkerung gehören und in Bezug auf andere Merkmale zur Mehrheit.

Wirkung

Die Darstellung von Bedürfnissen verschiedener User-Gruppen mit Hilfe von Personas ist ein fester Bestandteil vieler UX-Design Prozesse. Insbesondere homogen zusammengesetzte Teams können bei der Erstellung von Personas jedoch dazu neigen, relativ einseitige Personas zu produzieren, indem sie in erster Linie von den Bedürfnissen ihrer eigenen User-Gruppe ausgehen, oder indem beim Gedanken an eine «Durchschnittsperson» stereotype Vorstellungen einfliessen.

Die Diversifizierung von Personas wirkt solchen – meist unbewusst ablaufenden – Einschränkungen der User-Gruppen gezielt entgegen. Dies hilft, blinde Flecken frühzeitig zu erkennen, die User-Bedürfnisse möglichst vollständig abzudecken und damit Innovation zu ermöglichen. Der anfängliche Mehraufwand wird später im Entwicklungsprozess wertvolle Zeit sparen: Prototypen, die auf diversen Personas basieren, haben grössere Erfolgschancen und die resultierenden Produkte sprechen ein breiteres Zielpublikum an.

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